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erstellt am:
12.09.2024
Wer hat Nenad Gajanovic im August 1996 ermordet? Dieser Frage geht nun nach 28 Jahren eine Mordkommission der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Oldenburg erneut nach.
Rückblick ins Jahr 1996
Am 8. August 1996 fanden Jäger in Dümmerlohausen im Landkreis Vechta an der heutigen L853 den Leichnam eines 35-jährigen Mannes neben einem roten VW Golf. Das Opfer, Nenad Gajanovic, war mit mehreren Schüssen ermordet worden.
Über Nenad Gajanovic ist bekannt, dass er selbst in kriminellen Kreisen verkehrte, im norddeutschen Raum Einbrüche beging und in Hamburg wohnte. In seinem Umfeld wurde er Gajo genannt. Einer seiner letzten Aufenthaltsorte war ein Hotel in der Alexanderstraße in Oldenburg (Oldb.), wo er vor seiner Ermordung mutmaßlich untergetaucht war. Der aufgefundene rote VW Golf war zuvor in Bad Essen entwendet worden. Das Opfer stammte aus dem ehemaligen Jugoslawien und pflegte familiäre Bezüge dorthin.
Eine damals gegründete Mordkommission konnte den Fall nicht lösen, und er wurde zu den Akten gelegt. Heute ist der Mordfall ein Cold Case.
Mord verjährt nicht: Der Fall wurde 2019 neu aufgerollt
Im Jahr 2019 wurden die Ermittlungsakten samt sichergestellten Beweismaterials im Rahmen einer Überprüfung alter, ungelöster Fälle erneut untersucht und bewertet. Neue Analysemethoden und deren Ergebnisse führten nun zu einer Wiederaufnahme der Ermittlungen und im Jahr 2024 zur Gründung der Mordkommission „Gajo 96“. Benannt nach dem Spitznamen des Mordopfers und dem Jahr seiner Ermordung.
True-Crime-Film mit Trigger-Warnung
In Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Oldenburg hat die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta einen Kurzfilm produziert. Dabei handelt es sich um ein Novum, denn der Film gibt auch anhand von Originalfotos und Auszügen aus der Ermittlungsakte Einblicke in den Mordfall. Der Film stellt bislang nicht öffentlich zugängliche Einzelheiten zum Mordfall dar und soll den Bekanntheitsgrad des Falles erhöhen. Durch den Film sollen Zeugen bzw. Mitwissende angesprochen werden, die Angaben zur Ermordung von Nenad Gajanovic machen können. Für den Zuschauer wird außerdem spürbar, wie schwierig sich die Ermittlungen im Bereich der Organisierten Kriminalität dargestellt haben müssen. Der Kurzfilm zeigt auch auf, wie grausam und heimtückisch die Tat verübt worden sein muss. Die True-Crime-Produktion enthält daher auch Bildmaterial, welches eine Triggerwarnung notwendig macht.
Hinweisportal, Belohnung und Kontaktaufnahme
Die Polizeidirektion Oldenburg hat für Hinweise die zur Aufklärung des Falles führen sowie zur Ergreifung der Täterschaft eine Belohnung von 5.000 EUR ausgesetzt. Diese Belohnung wird im Einvernehmen mit der Staatsanwaltschaft Oldenburg vergeben.
Über die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung wird unter Ausschluss des Rechtswegs entschieden. Die Belohnung ist ausschließlich für an der Straftat nicht beteiligte Privatpersonen und nicht für Amtsträger bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.
Zudem besteht die Möglichkeit, Hinweise vertraulich entgegenzunehmen. Daher kann auch eine anonymisierte Aussage bei der Polizei gewährleistet werden.
Mögliche weitere Straftaten im Zusammenhang mit dem Mordfall, mit Ausnahme von Tötungsdelikten, sind mittlerweile verjährt.
Hinweise nimmt die Mordkommission unter dem Hinweistelefon 04471-1860-200 sowie unter coldcase@pi-clp.polizei.niedersachsen.de entgegen.
Auf der Website https://nds.hinweisportal.de/moko-gajo-96 ist ein Hinweisportal eingerichtet, über das Zeugen anonym mit der Polizei in Kontakt treten können. Zudem können dort Dateien und Bildmaterial hochgeladen werden.
Europol unterstützt die Ermittlungen – Auch die Bevölkerung kann bei der Aufklärung des Sachverhalts helfen
Die Mordkommission wird bei ihren Ermittlungen durch EUROPOL unterstützt, da davon ausgegangen wird, dass das Opfer enge Kontakte zur international Organisierten Kriminalität pflegte, sogar mutmaßlich Teil davon war. So ist auch anzunehmen, dass Mordmotiv und Täterschaft in diesem Umfeld zu suchen sind.
Um Zeugen und damit ggf. auch Mitwissende zum Mordfall zu erreichen, ist die Mordkommission außerdem auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen: Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, die polizeilichen Beiträge zu diesem Sachverhalt auf den bekannten Social-Media-Kanälen zu teilen.
Auf Social Media wird die Polizei über den Fortschritt der Ermittlungen berichten und die Bevölkerung einbinden. Unter dem Hashtag #gajo96 können Bürgerinnen und Bürger ihre Unterstützung zeigen und aktiv an der Aufklärung des Falles mitwirken.
Sie können den Film auf der Homepage der Polizei streamen: https://www.pd-ol.polizei-nds.de/dienststellen/polizeiinspektion_cloppenburg_vechta/themen/mordkommission-gajo-96-117701.html
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erstellt am:
12.09.2024